Wie zieht man nun eine SEM-Kampagne auf?
Im Prinzip befolgen Sie eine vierstufige Treppe. Ganz am Ende steht dann das Ziel – wie beispielsweise die Neukundengewinnung oder die Erhöhung von Verkaufszahlen und so weiter.
Die Aufschrift der ersten Stufe lautet: „Vorab-Analyse“
Wichtig ist zu Beginn, herauszufinden, welche Keywords Sie bei Ihrer SEM Kampagne einsetzen. Stellen Sie sich dazu folgende Fragen: Nach welchen Begriffen wird der Kunde in Google suchen? Welche Erwartungshaltung an das Suchergebnis ist an diese Keywords geknüpft? Zu guter Letzt: Welche meiner Seiten erfüllt die Erwartung des Suchenden?
Schauen Sie sich dafür ruhig bei der Konkurrenz um. Welche Seiten erscheinen, wenn Sie ein Keyword eingeben, dass auf Ihre Seiten verweisen könnte? Welchen Informationsgehalt oder Mehrwert bieten diese Seiten? Indem Sie dies analysieren, können Sie Ihre eigene Webpräsenz notfalls dahingehend anpassen. So verliert Ihre Konkurrenz ihren USP (ausgeschrieben: Unique Selling Point) und die Chance, dass die User stattdessen Sie aufsuchen, erhöht sich. Diese Analyse ist sehr aufwendig. Einfacher wäre es, dafür bestimmte Tools einzusetzen, deren Preis allerdings sehr hoch ist. Die Entscheidung, ob Ihnen der Mehrwert den Ihnen beispielsweise das Tool XOVI bietet, ausreicht, um diesen Preis zu rechtfertigen, liegt in Ihren Händen. Mit diesem Tool können Sie die SEM Kampagne Ihrer Mitbewerber – wenn diese ebenfalls auf Google Adwords setzen – ausspionieren. Sie erhalten die Auflistung sämtlicher Werbeanzeigen Ihres Konkurrenten, sowie die dazugehörigen Keywords und die Position im Ranking. Dieses Tool ist mit drei unterschiedlichen Finanzierungsmodellen erhältlich. Das günstigste Modell richtet sich an Betreiber kleiner Onlineshops, Webseiten und Blogs. Das zweite richtet sich an mittelgroße Online-Präsenzen und kleine Agenturen und das dritte an größere Agenturen, sowie große Unternehmen, Onlineshops und Webseiten, respektive Blogs.
Ein spannendes Tool sind die Google Trends. Hier erkennen Sie, welche Dinge momentan bei den Usern angesagt sind. Häufig relevant sind die Themen Politik, Sport und natürlich Katastrophen. Betreiben Sie eine Nachrichtenseite, werfen Sie auf jeden Fall einen Blick in die Google Trends. Davon werden sämtliche Ihrer Online Marketing Strategien profitieren, da Sie den Usern einen Grund liefern, gerade Ihre Seiten aufzurufen. Davon abgesehen, dass Google Trends zeitlich punktgenau arbeiten (sie liefern die Trends der letzten 24 Stunden), hilft Ihnen dieses Tool auch, das Interesse der User an einem bestimmten Thema zu erforschen. Nehmen wir den Begriff „Fußball“. Anhand der Statistik erkennen Sie das Interesse an diesem Thema auf die verschiedenen Regionen verteilt. Zusätzlich zeigt Ihnen dieses Tool dazu passende, ähnliche Suchanfragen und Themen an. Dies erleichtert die Suche nach eigenen Keywords erheblich. Spannend, um Maßnahmen im Online Marketing daran auszurichten, ist auch der zeitliche Verlauf des Interesses. Im Falle des oben genannten Keywords, dürfte die Weltmeisterschaft einen Spitzenwert im Interesse an diesem Thema erzeugen. Dieses Wissen lässt sich perfekt auf eine effektive SEM Kampagne anwenden.
Die nächste Stufe bekommt die Aufschrift: „Strategie“
Wenn Sie auf dieser Stufe stehen, wissen Sie bereits, welche Keywords sinnvoll sind und haben eine vollständige Keyword-Liste für Ihre SEM Kampagne. Wenn Sie zuvor andere Maßnahmen im Online Marketing ergriffen, lag so eine Liste vermutlich bereits vor. Allerdings sollten Sie bei jeder neuen Maßnahme Ihre Keywordlisten überprüfen. Die Gewohnheiten der User ändert sich schnell. Begriffe, die früher Unmengen an Menschen dazu brachten, Ihre Website zu besuchen, sind jetzt eventuell gar nicht mehr relevant. Beispiele dafür sind saisonale Events, wie die alle vier Jahre Fußball-Weltmeisterschaft. Angenommen, Sie betreiben ein Fußballportal, dass über aktuelle News aus diesem Bereich informiert. Im Vorfeld und während der WM schalten Sie eine SEM Kampagne. Dabei setzen Sie vermutlich auf Keywords wie „Deutschland, WM, Live-Ticker“ oder ähnliches. Natürlich hilft Ihnen das Keyword „Live-Ticker“ auch nach der WM noch weiter, da Fußball bei vielen hoch im Kurs steht und auch die Bundesliga nach der WM wieder losgeht. Doch die Suche nach dem Begriff „WM“ geht nach Ende dieses Events rapide zurück. Ähnliches gilt auch für allgemeine Nachrichten. Über Ereignisse, die wochenlang die Menschen weltweit in einen Schockzustand versetzten, spricht – und sucht – danach kaum noch jemand.
Im vergangenen Schritt befassten Sie sich unter anderem mit der Frage, welche Seite die Bedürfnisse und Erwartungen Ihrer Kunden gerecht werden. Spätestens jetzt sollten Sie darauf eine Antwort parat haben – genau wie bei allen Maßnahmen im Online Marketing. Nun werden diese Seiten endgültig festgelegt. Sie betreiben einen Onlineshop? Dann sollten Ihre Links nicht auf die Startseite, sondern direkt auf die Produktseite führen. Dies dient der Verkaufsförderung. Ein User, welcher nach den Keywords „Fahrrad kaufen“ sucht, verfügt meist über genug Informationen. Im besten Fall liegt dies daran, dass er sich zuvor auf einer Ihrer informativen Seiten einen genauen Überblick darüber verschaffte.
Die dritte Stufe lautet: „Einrichtung der SEM Kampagne“
Hier wählen Sie die Zielgruppe- und Region aus, die durch die Anzeigen Ihrer SEMKampagne angesprochen werden soll. Eine kleine Randbemerkung: Anders als Werbung in Radio und Fernsehen, wird der Kunde durch die Werbung nicht aus einer bestimmten Beschäftigung herausgerissen. Im Fernsehen schaut der Kunde beispielsweise gerade seine Lieblingssendung, es wird spannend und dann erscheint eine Werbeunterbrechung. Im Online Marketing – speziell bei der Googlesuche, also dem Suchmaschinenmarketing – ist dies anders. Hier sucht der User gezielt nach Informationen, respektive Kaufangeboten zu seinem speziellen Keyword. Ein allgemeines Interesse an ihrem Content ist also vorhanden.
Zurück zu der dritten Stufe. Ihre Zielgruppe und -region steht fest. Nun gilt es, einen für diese Zielgruppe optimierten Anzeigentext zu verfassen. In erster Linie muss Sie natürlich dafür sorgen, dass der User diese Anzeige überhaupt anklickt. Befindet er sich letztlich auf Ihrer Seite, verweilt er nur dort, wenn diese Seite seinen Erwartungen gerecht wird. Die Versprechen, die Sie ihm im Anzeigentext geben, muss diese Seite unbedingt erfüllen. Der User muss das Gefühl bekommen, dass Sie ihm bei der Lösung seines Problems helfen. Dabei geht es meist um Fragen zu einem bestimmten Sachverhalt (welcher dann dem Keyword oder der -phrase entspricht) oder dem Wunsch, ein Produkt (welches dann dem Keyword entspricht) zu erwerben.
Die vierte und damit letzte Stufe trägt den Titel: „Danach-Analyse der SEMKampagne“
Nach der Vorab-Analyse, der Strategieplanung und der Einrichtung Ihrer SEM Kampagne, geht es nun an die Erfolgsmessung. Als Kennzahlen stehen dazu die Impressions, sowie die Click- und Conversionrate zur Verfügung. Die erste Kennzahl informiert Sie über die Häufigkeit der Anzeigeneinblendungen bei den Usern. Im Verhältnis dazu erfasst die Adwords-Statistik die Anzahl der Klicks auf ebendiese Werbeanzeigen. Die Conversionrate gibt Aufschluss darüber, ob Sie Ihre angepeilten Ziele erreicht haben. Sie erkennen also anhand der Statistik, ob es Registrierungen auf Ihrer Website oder für Ihren Newsletter gab – oder ob die Verkäufe Ihres Onlineshops einen Anstieg verzeichnen.