Keywords, Content und Backlinks – wer beim Thema Suchmaschinenoptimierung nur daran denkt, denkt leider nicht weit genug. Die Online-Welt ist nämlich mittlerweile viel komplexer geworden. Im Grunde haben fast alle Teilbereiche einer Webseite auch Einfluss auf ihr Ranking in den Suchergebnissen. Das kann Segen oder Fluch sein. Fluch, wenn man die Optimierung der einzelnen Komponenten sträflich vernachlässigt. Segen, wenn wir von finalart uns darum kümmern – und damit bereits in der Konzeptions-Phase sowie bei der Designentwicklung die Weichen für ein gutes Ranking Ihrer Website gestellt werden.
Früher spielten für SEOs weder das Design noch die Usability eine nennenswerte Rolle. Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass es Design lange vor SEO gab. Aber auch heute verbindet immer noch nicht jeder die Optik und die Benutzerfreundlichkeit einer Webseite mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung. Angesichts sich ständig anpassender Rankingfaktoren erscheint uns das jedoch ein immer größeres Problem für viele Webauftritte zu werden. Ein Problem, das nicht auf die lange Bank geschoben, sondern besser kurzfristig angegangen werden sollte. Denn Google bestimmt den Rhythmus und die Geschwindigkeit im Netz. Um seinen Nutzern die besten, sprich relevantesten Suchergebnisse liefern zu können, entwickelt der Marktführer seinen Algorithmus ständig weiter. Schließlich will Google auch in Zukunft die Nummer eins sein und bleiben. Das kann jedoch nur gelingen, wenn wir – die Suchenden – mit den erzielten Suchergebnissen auf Google auch zufrieden sind. Mit zunehmendem Wettbewerb und steigendem Anspruch wird das jedoch immer schwieriger.
Google: Nutzersignale gehören zu den Top 3 Rankingfaktoren
Um uns noch bessere Suchergebnisse zu liefern, hat Google deshalb bereits vor einiger Zeit die Nutzersignale für sich entdeckt. Das Prinzip dahinter ist einfach: Jeder Besucher einer Webseite sendet sowohl positive als auch negative Signale, die die Suchmaschine zum Zwecke der Qualitätsbeurteilung analysiert. Dabei wird zwischen drei bis fünf klassischen Nutzersignalen unterschieden:
- Klickrate – Anzahl der Klicks auf ein Suchergebnis im Verhältnis zu den Impressionen (Click Through Rate)
- Verweildauer – Zeitspanne, die Besucher durchschnittlich auf einer Webseite bleiben (Dwell Time, Time on Site)
- Scrolltiefe – gibt an, wie weit die Besucher auf einer Webseite herunterscrollen (Scroll Depth)
- Absprungrate – Anzahl der Besucher, die die Webseite bereits auf der Einstiegsseite wieder verlassen (Bounce Rate)
- Rückkehrrate – gibt an, wie viele Besucher zu den Suchergebnissen zurückkehren (Return to SERP Rate)
Obwohl diese User Signals selbstverständlich differenziert beurteilt werden sollten, lassen sich bei zusammenhängender Betrachtung durchaus Erkenntnisse darüber gewinnen, wie gut eine Webseite bei den Suchmaschinennutzern ankommt. Eine hohe Klickrate spricht zum Beispiel für ein inhaltlich passendes und ansprechendes Snippet (kurze Zusammenfassung einer Webseite in Form eines Textsegments auf den Suchergebnisseiten). Eine hohe Verweildauer legt den Schluss nahe, dass die Seite für den Besucher interessant und damit relevant ist.
Eine kurze Verweildauer hingegen wird von Googles Algorithmus in der Regel so gedeutet, dass der Besucher nicht (schnell genug) befriedigt wurde und die Seite deshalb relativ zeitnah wieder verlassen hat. Hält er sich hingegen länger auf einer Seite auf, so scheint diese für ihn interessant und auch relevant zu sein. Das aber ist kein Gesetz, auf das man sich zwingend verlassen sollte. Denn eine kurze Verweildauer kann schlicht auch bedeuten, dass die Frage des Besuchers einfach nur zügig beantwortet wurde. Sprich: er schnell genau das gefunden hat, was er gesucht hat; etwas Positives also!
Design & Usability beeinflussen die Nutzersignale maßgeblich
Genau an dieser Stelle kommt das Thema Design & Usability ins Spiel, da beide Einzelbereiche mittlerweile einen maßgeblichen Einfluss auf die Nutzersignale haben und somit unweigerlich wichtige Rankingfaktoren sind. Das Webdesign sorgt heute also nicht mehr nur für eine schöne Visualisierung der Webinhalte – mit ihm kann auch das Ranking der Website entscheidend mitbeeinflusst werden. Oder anders ausgedrückt: mit dem Thema Design lässt sich heute auch sehr gut Suchmaschinenoptimierung betreiben.
Beim Design einer Webseite kommt es deshalb weniger darauf an, dass diese super stylish und funky daher kommt. Viel wichtiger ist heute, dass das Design auch zum Zweck der Seite passt. Denn für das Ranking ist letztlich die User Experience entscheidend. Der Besucher muss sich auf der Seite schnell und leicht zurechtfinden können. Grundsätzlich geht er dabei intuitiv mit reduzierter Leselust vor. Das Design muss das Auge also leiten, damit es schnell findet, wonach es sucht. Ein aus SEO-Sicht gutes Design hat deshalb auch viel mit Gewohntem zu tun. Ein zu modernes, unübliches Design verwirrt oder erschreckt den Besucher eher und produziert somit Rankingverluste, selbst dann, wenn es künstlerisch noch so bemerkenswert erscheinen mag.
Unsere 5 Design-Regeln für ein gutes Ranking Ihrer Website!
Regel 1: Usability vor Kreativität
Keine Frage: kreatives Webdesign wünscht sich jeder. Wenn der Webdesigner aber partout seine künstlerischen Visionen verwirklichen will, kann das aus SEO-Sicht schnell zum Problem werden. Wir bei finalart haben deshalb eine ganz einfache Regel, nach der wir bei der Designentwicklung einer Website vorgehen: Kreativität ist bei uns immer dann erlaubt, wenn sie nicht dazu führt, dass die Benutzerfreundlichkeit der Webseite darunter leidet.
Dafür sollte beispielsweise das Menü genau dort zu finden sein, wo es die meisten Besucher erwarten. Der wichtigste Inhalt sollte so weit wie möglich oben stehen und sofort sichtbar sein, ohne das gescrollt werden muss. Grelle oder sich beißende Farben sollten vermieden werden, genauso wie winzige oder überdimensionale Bilder. Zugunsten der Leserlichkeit sollten Schriftgröße und Zeilenabstand nicht zu klein und die Schriftart nicht zu verspielt sein. Egal wie toll eine farbige Typografie auch aussehen mag: für das Auge ist der Kontrast zwischen weißem Hintergrund und schwarzen Zeichen meist die beste Wahl.
Mit allen diesen wichtigen Vorgaben und Regeln eine Website zu gestalten, die trotzdem so ansprechend ist, dass sie relevante Backlinks erhält, ist zwar nicht leicht – aber es ist durchaus möglich, wie Sie an unseren Webdesign-Projekten erkennen können.
Regel 2: Einfache Struktur, einfache Navigation
Webdesign beginnt bei uns immer mit der strukturellen Konzeption der Webseite. Am besten ganz oldschool auf einem weißen Blatt Papier. Je umfangreicher und komplexer eine Webseite, desto wichtiger ist diese Planung. Schließlich soll der Besucher am Ende auch dann möglichst schnell zum Ziel kommen, wenn er sich auf der Startseite beginnend bis zur hierarchisch tiefsten Unterseite hindurchklickt. Unsere Regel dafür: nicht mehr als drei Klicks!
Die flache Hierarchie sollte auch in der URL deutlich werden. Vor allem aber die Navigation muss intuitiv aufgebaut sein. Eine aufklappende Navigation ist dabei eine gute Möglichkeit, um auch innerhalb großer Webseiten mit wenigen Schritten navigieren zu können, ohne dass riesige Menüs das Design dominieren. Gleichzeitig sollte die Navigation aber so gut erprobt sein, dass sie auch beim ungeschicktesten User nicht zu Problemen führt. Eine zusätzliche Brotkrümelnavigation (Textzeile, die dem Benutzer anzeigt, in welcher Verzweigung er sich innerhalb einer Applikation befindet) zeigt dem Besucher immer eindeutig seine Position an und ermöglicht es ihm zusätzlich schnell wieder zurückzugehen. Ein weiterer Vorteil dieser sogenannten Bread Crumbs: sie lassen sich perfekt in das Snippet integrieren.
Regel 3: Content Management System
Ebenfalls in die erste Planungsphase fällt bei finalart die Entscheidung für ein Content Management System (CMS). Vor allem bei Onlineshops nimmt dieses nämlich durchaus auch Einfluss auf Design und Struktur des Internetangebots. Welches CMS das Beste für ein Projekt ist, entscheiden wir grundsätzlich nach den individuellen Bedürfnissen des jeweiligen Projekts. TYPO3 beispielsweise ist für Blogs oder schlanke Firmenseiten deutlich überdimensioniert und zu komplex. Hier eignet sich WordPress besser. WordPress sollte hingegen durch Themes und Plugins nicht unnötig aufgeblasen werden, da darunter die Ladezeit der Website leidet (siehe Regel 5).
Regel 4: Responsive Webdesign
Ein weiterer wichtiger Aspekt für uns als Webdesigner ist die bereits kurz erwähnte Mobiltauglichkeit. In vielen Branchen übersteigt die Anzahl der Seitenzugriffe über Smartphones und Tablets längst die über Desktop-Computer oder Laptops. Google hat deshalb kürzlich auch den Mobile First Index ausgerollt. Damit macht die Suchmaschine unmissverständlich deutlich, wie wichtig Webseiten sind, die sich auch auf mobilen Endgeräten problemlos nutzen lassen.
Mobile First bedeutet nicht nur, dass Google mobiloptimierte Webseiten bevorzugt, sondern auch, dass wir zunächst immer die kleinste Version einer Webseite entwickeln und diese bei Bedarf dann sukzessive erweitern. Wie auch immer man dabei vorgeht: Responsive Webdesign ist heute Pflicht. Nicht nur, weil es das Ranking verbessert, sondern auch weil die Conversion Rate damit deutlich höher ist.
Regel 5: Ladezeiten
Der PageSpeed, also die Ladezeit, spielte schon auf Desktop-Geräten eine wichtige Rolle. Bei Smartphones und Tablets jedoch ist er noch wesentlich entscheidender für den Erfolg einer Website. Denn gerade unterwegs, wo nicht immer das stärkste Mobilfunknetz verfügbar ist und man schnelle Informationen erwartet, haben es Nutzer eilig. Lädt eine Webseite nicht schnell genug, weil sie zwar aufwendig designt, aber eben nicht optimiert wurde, dann klicken viele Suchmaschinennutzer schon nach zwei, drei Sekunden wieder zurück zu den Suchergebnissen. Die Folge sind schlechte Nutzersignale. Unsere Regel deshalb: Fasse dich schnell – die Geduld der Nutzer ist beschränkt.
Als Webdesigner haben wir also einen massiven Einfluss auf den PageSpeed. Wir können beispielsweise (wo möglich) Grafiken weglassen und stattdessen mit Cascading Style Sheets (CSS) arbeiten. Nichtsdestotrotz gehören Bilder aber natürlich zu einem guten Design und einer ansprechenden Präsentation, auf die man nicht gänzlich verzichten sollte. Wenn jedoch Bilder zum Einsatz kommen, dann sollten auch diese SEO optimiert werden. Das beginnt bei der verlustfreien Verkleinerung der Dateigröße, geht über die Nutzung von Tags und endet bei der Bildunterschrift. Mit Bilder-SEO wird nicht nur die Ladezeit verbessert, es lässt sich so auch zusätzlicher Traffic über die Google Bildersuche generieren.